Tipps zum Thema Hüttenwanderung für Anfänger

Es deutet sich so langsam an, dass das Wetter milder wird und die Wanderlust fährt so manchem ins Gebein. Nicht zuletzt, weil die Pandemie uns alle über weite Strecken in die eigenen vier Wände gezwungen hat. Doch glücklicherweise ist das Wandern mit Abstandregeln bestens vereinbar. Und zwar mit Abstand zu allem. Allem vorn zum hektischen Alltag. Entsprechend wird diese Wandersaison auch viele Neulinge sehen. Damit die Hüttengaudi nicht zum Leidensweg verkommt und der Weg zum rustikalen Refugium glückt, hier nun ein paar Tipps für Wander-Anfänger. Dabei liegt unser Augenmerk allem voran auf dem „Dress Code“.

Warum sind Jeans Tabu?

Dass Wanderkleidung einigen funktionalen Ansprüchen genügen sollte, leuchtet selbst angehenden Wanderern ein. Doch fliegt bei diesen Überlegungen die Hose gerne unter dem Radar. Dabei ist sie das Kleidungsstück, dass man, im Normalfall, nicht mal eben nach dem Zwiebelprinzip an oder ausziehen kann. Während sich Oberteile aller Art, vom Regenponcho, über die Wanderjacke bis zum T-Shirt, problemlos auch „on Tour“ kombinieren lassen, so ist die Hose meist eine fixe Größe. Sofern das Wetter mitspielt und berechenbar genug bleibt, kann man auch mit einer Jogginghose oder mit einer Arbeitshose noch recht gut bedient sein. Doch spätestens auf längeren Touren, möglicherweise mit forderndem Streckenprofil, sollte es eine echte Wanderhose sein. Keinesfalls solltest du eine Jeans tragen! Jeans sind aus schwerer Baumwolle, die sich durch Regen vollsaugt und dabei sämtliche isolierenden Eigenschaften verliert. Vor allem aber ist in Jeans nahezu garantiert, dass du dir auf längeren Touren „den Wolf“ läufst (wunde Innenschenkel)!

Welche Wanderhose?

Wann welche Wanderhose am besten geeignet ist, steht und fällt natürlich mit den zu erwartenden Bedingungen der Wanderung. Wie lange ist die Strecke? Geht es nur über mehr oder minder befestigte Pfade oder auch querfeldein? Wie sind die Pfade? Muss Vegetation unmittelbar durchquert werden? Wie ist das Wetter und wie sind diesbezüglich die Prognosen? Diese und weitere Fragen entscheiden über die Wahl der optimalen Wanderhose. Dabei hilft es, in praktischen Kategorien zu denken:

  • Bewegungsfreiheit: Viel Bewegungsfreiheit ist vor allem dann vorteilhaft, wenn es über Stock und Stein geht und die Wanderhose dabei nicht als hindernder Fremdkörper empfunden werden soll. Allerdings geht Bewegungsfreiheit oft auf Kosten der Isolierung.
  • Isolierung: Eine gut isolierte Wanderhose schützt auch vor nassem und kalten Wetter, ist aber gleichzeitig möglichst atmungsaktiv. Auch Sonnenschutz muss bedacht werden. Besonders isolierte Hosen können teilweise aber auch recht „steif“ sein.
  • Taschen: Gerade auf langen Touren können viele taktische Hosentaschen recht günstig sein. Insbesondere wenn man mit Karte, Kompass und Funkgerät navigiert und man diese sowie andere Dinge (Werkzeuge etc.) immer griffbereit haben will, ohne den Rucksack zu durchwühlen.

Kurze Hose? Ja oder nein?

Kurze Hosen sind natürlich dann eine Wohltat, wenn man eine leichte Brise um die Beine sowie die damit einhergehende Bewegungsfreiheit schätzt. Allerdings machen sie nur bei entsprechender Witterung und wenn es die Strecke zulässt Sinn. Denn spätestens wenn es an Dornenbüschen, durch dichte Gräser sowie durch stundenlangen Sonnenschein geht, wird man kurze Hosen tags darauf verfluchen. Auch wenn sie unter günstigeren Bedingungen vorzuziehen sein können. Jedoch gibt es auch hier einen goldenen Mittelweg. Und zwar modulare Wanderhosen mit abnehmbaren Beinen. Hier kann man die Hose kurz oder lang machen, wie man es gerade braucht.

Alles eine Frage der Situation

Welche Wanderkleidung und welcher Ausrüstungsgrad beim Wandern gefordert ist, ist sehr situativ, weshalb gerade bei längeren Wanderungen auch die Routenplanung und Vorbereitung nicht zu kurz kommen sollte. Gerade bei anspruchsvolleren Trips sollte diesbezüglich auch jemand mit von der Partie sein, der/die den entsprechenden Weg kennt. Das macht sich nicht nur in der Vorbereitung bezahlt. Mit echten Erfahrungswerten und Ortskenntnis lassen sich dann auch die Aspekte der Wanderung einplanen, die der Blick auf die Karte nicht verrät.

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